Im Aargau
Wanderführung: Friederike Schlögl
Eine Gruppe von 16 wanderfreudigen Leuten traf sich um halb 11 Uhr an der Infotafel am Bahnhof.
Während der halbstündigen Fahrt auf die Saalhöhe verzog sich der Hochnebel, so dass wir bestens gelaunt im Sonnenschein starteten.
Auf der Wasserflue angekommen, haben wir, falls das Wetter mitspielt, einen herrlichen Blick auf die umliegenden Juraberge und aufs Mittelland bis hin zur Alpenkette. Weiter geht es im Wechsel durch Waldgebiete und offenes Gelände zur Ramsflue, von dort aus vorbei am Hardmännliloch bergab. Nach dem Überqueren der Passstraße beginnt der Schlussanstieg wieder hinauf zur Saalhöhe.
Der erste Teil der Wanderung führte uns oberhalb der steil abfallenden Nordwand über den Gipfel der Wasserfluh (866 m), wo der markante 112 m hohe Sendeturm steht, der auch vom Hotzenwald aus sehr gut zu erkennen ist. Weiter ging es trittsicher über Felsen und Wurzeln, bis wir nach ungefähr einer Stunde den Aussichtspunkt an der Ostspitze der Wasserfluh erreichten. Dort stärkten wir uns und genossen dabei die herrliche Aussicht.
Im Gebiet der Wasserflue gibt es eine relativ große Gämse-Population. An den steilen Hängen finden die scheuen Tiere einen geeigneten Lebensraum. Begegnet sind uns leider keine.
Ebenfalls nicht begegnet sind uns Luchse. In den Kantonen Aargau, Solothurn und Basel Land soll es circa 30 Tiere geben. Wegen illegaler Tötungen, Kollisionen mit Fahrzeugen, Fragmentierung des Lebensraumes und genetischer Verarmung, weil der Austausch mit anderen Luchspopulationen fehlt, ist das Überleben der Tiere langfristig allerdings nicht gesichert. Was wir aber entdeckt haben, ist eine der 105 Fotofallen, mit deren Hilfe die nachtaktiven Tiere beobachtet werden.
Von der Wasserflue aus ging es weiter, mal bergab, dann wieder bergauf, durch Waldgebiete und durch offenes Gelände, bis wir schließlich die Ramsflue erreichten. Auch dort beeindruckten uns die fast noch steiler abfallenden Felswände. Während einer weiteren kleinen Pause genossen wir Sonne und Aussicht.
Die steil abfallenden Wände der Fluen sind eine spezielle Landschaftsform des Tafeljuras v.a. im Nordosten des Gebirges. Sie sind eine Erscheinungsform der sogenannten Schichtstufenlandschaft, die sich aus leicht geneigten, fast parallel übereinanderliegenden Gesteinsschichten aufbaut.
Der letzte Teil der Wanderung führte uns auf einem Serpentinenpfad bergab, vorbei an einer mit Zwergen und Stofftiger bzw. –leopard ausgestatteten Felshöhe sowie am Hardmännliloch, einer weiteren Höhle im Jurakalkfelsen. Nach der Überquerung der Passstraße zur Saalhöhe auf der Südseite ging es auf Waldwegen wieder bergauf. Nach dreieinhalb sonnigen und aussichtsreichen Stunden erreichten wir alle wieder wohlbehalten den Ausgangspunkt.