122. Deutscher Wandertag Heilbad Heiligenstadt – Region Eichsfeld
19.- 22. September 2024
Wieder bot die Wandertagsteilnahme, in diesem Jahr an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, uns eine gute Gelegenheit eine bisher unbekannte Wanderregion kennenzulernen. Unser Quartier das Marcel Callo Bildungshaus lag zentral in der Altstadt von Heiligenstadt. Zur Eröffnungsfeier am Donnerstag ging es durch das Ausstellungsgelände im Kurpark zum Festgelände am Vitalpark. Dicht gedrängt saßen und standen die sehr zahlreichen Besucher. Die „Future Voices“ ein fantastischer Jugendchor umrahmte die Feier musikalisch. Zahlreiche Grußworte und Festreden vom Präsidenten des Deutschen Wanderverbands Hans-Ulrich Rauchfuß, von Ministerpräsident Bodo Ramelow, Christine Lieberknecht, der Präsidentin der Thüringer Wanderfreunde und weiteren, der Einzug der Wimpelgruppe aus dem Remstal und die Verleihung der Zertifikate Qualitätswege stand auf dem Programm.
Der erste Wandertag führte uns nach einer kurzen Busfahrt von Geisleden, einem der ältesten urkundlich nachgewiesen Orte des Eichsfeldes, durch das Pferdebachtal zum 516 Meter hohem Warteberg dem Mittelpunkt Deutschlands, nach mathematischen Bestimmungen der Universität Bonn berechnet. Die Anhöhe bietet einen wunderbaren Panoramablick über das Eichsfeld bis hin zum Thüringer Wald. Auf unserem weiteren Weg vorbei an weiten Feldern kamen wir zur Antoniuskapelle und dem Stationenweg entlang einer einzigartigen Bergahornallee. Der Wirt im Gasthaus Linde hatte Erbarmen mit den durstigen Wanderern an der Bushaltestelle in Geisleden und schenkte, außerhalb der Öffnungszeiten, Bier, Radler und Kaffee aus.
Am zweiten Wandertag erkundeten wir den Erlebnisweg Iberg. Durch den Heiligenstädter Stadtwald im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal wanderten wir zur Iberg-Warte mit einem begehbaren Turm aus dem 14. Jahrhundert, weiter zur Maienwand mit herrlicher Aussicht und zur Elisabethhöhe. Dann folgte ein steiler Abstieg zur Drei-Linden-Kapelle und der Klöppelsklus. Der Kurfürstenstein, ein Denkmal aus dem Jahr 1777, hat seine historische Bedeutung in Bezug auf die Mainzer Zugehörigkeit des Eichsfelds. Die ersehnte Einkehr im Ausflugslokal Ibergshaus wurde uns verwehrt wegen geschlossener Gesellschaft.
Am Sonntagvormittag starteten wir zur einer kurzen, anspruchsvollen Rundwanderung. Zunächst ein steiler Aufstieg zur Panoramabank, zum Eselstieg bis zum Brockenblick. (Der Brocken lag leider im Dunst.) Auf dem 433 Meter hohen Plateau des Düns ein etwa 13 m hohes Holzkreuz. Die im Volksmund als ,,Schöne Aussicht“ bezeichnete Stelle bietet einen wunderbaren Blick hinunter zur Stadt im Leinetal, zum Iberg mit der Elisabethhöhe und im Hintergrund zum kegelförmigen Rusteberg. Durch das Dachstal hinunter kamen wir zum Ausgangspunkt der Rundwanderung. Und nun schnell zurück denn am Nachmittag dann der Höhepunkt: Der große Festumzug durch die historische Innenstadt von Heiligenstadt mit 57 Wandergruppen der Wanderverbände unter dem Dach des Deutschen Wanderverbands und mehr als 10.000 Zuschauern. Wie in den Vorjahren wurden unsere Schwarzwälderkirsch- Tortenhüte mit viel Begeisterung und Beifall der Zuschauer begrüßt.
An allen Tagen hatten wir ideales Spätsommerwetter, Sonnenschein und strahlend blauen Himmel. Wir freuen uns auf den nächsten Wandertag, leider steht der Austragungsort und die Region noch nicht fest.
Herzlichen Dank an Marina und Clemens für die Organisation und die Wanderführungen.